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#1 Straßenbahnkupplung von HFy 02.04.2021 18:23

Hallo,

mit dem Stromabnehmer von Jaffa ist nun ein entscheidendes Teil für Straßenbahnern in 0 verfügbar, aber da fällt mit gleich das nächste Hindernis ein. Die meisten Straßenbahnfahrzeuge hatten früher eine Trompetenkupplung. Da es dem Erhaltungszustand der Oberleitung unzuträglich ist, wenn man beim Kuppeln von Hand an der Kupplung herumfummelt, müßte es schon irgendwie automatisch gehen. Mir ist aber nicht bekannt, daß sich schon man jemand mit diesem Problem auseinandergesetzt hat. Oder weiß da einer mehr?

Herbert

#2 RE: Straßenbahnkupplung von Schienenkopf 02.04.2021 19:29

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Hallo zusammen.
Doch, da hat schon jemand drüber nachgedacht, meine Wenigkeit nämlich.
Neben der klassischen Trompetenkupplung ist auch die sogenannte Albert Kupplung sehr verbreitet gewesen und wird sogar noch heute in Deutschland eingebaut.
Hier kurz der link zu Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Albertkupplung?wprov=sfla1

Wenn man sich diese Kupplung spiegelbildlich vorstellt und dann etwas kantiger bzw klobiger kommt man optisch in die Nähe der Roco H0 Kurz-Kupplung.
Ggf könnte man den Kupplungskopf hinten abschneiden und ein MS Rohr als Deichsel anbringen.
Damit würde die Kupplung optisch aufgewertet und kommt dem Original etwas näher.
Vorteile der Roco KK: preiswertes Großserienprodukt, sehr weiches automatisches einkuppeln, entkuppeln mittels "Löffel" oder Entkupplungsgleis möglich und vorentkuppeln kann sie auch.

Andere Alternativen wären folgende:
Von der Firma Biemo Spur 0 Modelle gibt's (oder gab es) eine quasi Scharffenberg Kupplung in einfacher Kunststoff Ausführung und bei den sächsischen 0e Freunden (o.ä) ist eine SchaKu in Messing in der Entwicklung.

Die Freunde der Trompeten Kupplung könnten aber auch die Kupplung von Zeunert nehmen, die ist nur leider nicht rund im Querschnitt und deswegen nicht gerade eine Trompete.
Dafür aber auch betriebssicher, etliche 0e Bahner fahren damit.

In jedem Falle ist aber die Höhe der Kupplung relevant.
Soweit erstmal meine theoretischen Überlegungen zu diesem Thema. Praktische Umsetzung und Erprobung stehen natürlich noch aus

Viele Grüße, Georg

#3 RE: Straßenbahnkupplung von Masinka 02.04.2021 19:43

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Hallo!
Vor Einigem Zeit hatte Ich auf Stummiforum gefunden Kupplungen Fa. GLOCKNER. Könnte das, nach Meine Meinung mit einige Anpassungen könnte das Alternative für Strassenbahn werden.
Hat jemand Erfahrungen?
Grüsst und Frohe Ostern wünscht
Vladimir

#4 RE: Straßenbahnkupplung von Schienenkopf 02.04.2021 19:48

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Danke Vladimir!
Diese Kupplung kannte ich noch gar nicht.

Für alle interessierten hier der link:

http://www.modellbau-gloeckner.de/editio...alspurkupplung/

Gruß Georg

#5 RE: Straßenbahnkupplung von HFy 02.04.2021 19:53

Das sind ja schon mal ein paar Lösungsansätze, man muß nur die richtigen Leute fragen. Was mir so als schönes Problem vorschwebt: Wie finden sich die Kupplungen, wenn der Treibwagen an den Beiwagen fährt?

Herbert

#6 RE: Straßenbahnkupplung von Schienenkopf 02.04.2021 20:03

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Dafür braucht es eine weiche (!) Mitelzentrierung, z.B mittels der Feder aus den uralten Märklin Fahrtrichtungsumschaltern o.ä
Die Roco KK nimmt dann auch einen gewissen Seitenversatz oder Stellung im Bogen nicht so übel.
Aber wie gesagt, praktische Versuche stehen noch aus.
Gruß Georg

#7 RE: Straßenbahnkupplung von OOK 02.04.2021 20:04

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Die Glöckner-Kupplung kannte ich auch noch nicht. Danke für den Link.
Ich möchte auf ein Problem aufmerksam machen, das noch nicht erwähnt wurde, nur Herbert hat es gestreift: Wie finden sich die Kupplungen?

An Eisenbahnfahrzeugen haben wir die Kupplungen gemeinhin an der Pufferbohle. Bei Straßenbahn Tw und Bw, die dreimal so lang sind wie ihr Achsstand geht das nicht. Die wüden einander in Gegenkurven aus dem Gleis werfen. Die Kupplungen müssen so nah an der ersten Achse angelenkt sein wie möglich und dann zu einer Steifkupplung verbunden werden, z.B. die von Georg erwähnte Albertkupplung. Oder natürlich Scharfenberg oder +GF+ oder sowas.

Noch schwieriger wird es bei Mischbetrieb, wenn also ein Strab Tw gewöhnliche Güterwagen mit festem Mittelpuffer befördern soll. Und da wir ja in diese Richtung denken und planen, müssen wir da was ganz Tolles erfinden.

Gruß

Otto

#8 RE: Straßenbahnkupplung von Schienenkopf 02.04.2021 20:13

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Hallo Otto.
Das ist richtig, der Mischbetrieb wird kupplungsseitig eine Herausforderung.

Bei der Kupplung selbst bin ich eh von einer ausreichend langen Deichsel ausgegangen und einem "steifen" Kupplungskopf.
Anders wird das nicht gehen, das Vorbild zeigt uns ja buchstäblich den Weg. :-))

#9 RE: Straßenbahnkupplung von Zaungast 03.04.2021 07:12

Guten Morgen,

bei meinen 0e-Modellen verwende ich PROFI-Kupplungsköpfe von Fleischmann, die in unserer Baugröße optisch einer Scharfenbergkupplung sehr nahe kommen:



Hier mit einer Aufnahme für ROCO-Lokomotiven. Für Trams empfehle ich NEM-Schächte, die es in verschiedensten Ausführungen von diversen Anbietern gibt.

Meine Idee zur Vorgehensweise:



An den Wagenstirnseiten sorgen Führungsbügel für Auflage der Deichsel in korrekter Höhe. Zentriert wird mittels einer zentralen Feder. Erhält die drehbar gelagerte Deichsel einen NEM-Schacht, können Kupplungsköpfe nach Wahl verbaut werden.

Ich hoffe, meine Idee möge hilfreich sein und grüße freundlich

Hannah

#10 RE: Straßenbahnkupplung von OOK 03.04.2021 08:44

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Hallo Hannah
das Prinzip ist einleuchtend, aber nicht leicht realisierbar, speziell nicht bei einem Tw, wo die Anrtiebseinheit sich dem Einbau der mittigen Feder extrem wiedersetzen würde.

und an alle:
Dann generell zum Kupplungsthema: Einbau und Funktionsskizzen sind schnell erstellt, auch Fotos von eingebauten Kupplungen, was in der Regel fehlt, sind ausführliche Praxistests. Bei Jaffa arbeiten wir an einer Kupplung (zunächst mal für Eisenbahnfahrzeuge), die eine Weiterentewicklung einer im jahrelangen Einsatz bewährten Kupplung darstellt und wo die Elemente, die sich nicht bewährt haben, nachgebessert werden.

Als Beispiel sei die per Verlinkung hier gezeigte Glöckner-Kupplung genannt. Ein Klick auf die winzigen Bilder bringt jedesmal ein genauso winziges Bild hervor, so dann man da nicht allzu viel erkennen kann. Aber offensichtlich gibt es einen asymmetisch sitzenden Fallhaken, so dass die Kupplung wohl als symmetrische Kuzpplung gedacht ist. Die beiden Fallhaken streifen dann aneinander vorbei. In der Theorie zumindest und bei gerader Strecke. Wie sich das in der Praxis verhält ist eine andere Sache. Wir haben bei der BAE mit der englischen tension lock Kupplung experimentiert, die ähnlich aufgebaut ist (ohne Maul), da haben sich die Kupplungshaken ständig verheddert und Entgleisungen waren die Folgen.

Deswegen bin ich da ziemlich streng geworden. Wer für eine Kupplung werben möchte, muss intensive Tests nachweisen: gezogene und geschobene Fahrten durch weite Bögen, enge Bögen, Gegenbögen, konkave und konvexe Neigunswechsel, auch im Bogen und in der Überöhungsrampe, Schieben eines langen schweren Zuges durch Weichenstraßen etc.

Das Problem heute ist, dass die meisten Modellbahner nur noch Module mit langgestreckten Bögen und maximale Steigung von 1 zu unendlich kennen, da funzt das alles leicht. Bei einer Anlage mit (meist) engeren Radien und mit Neigungen sind die Anforderungen um ein Vielfaches höher.

Gruß
Otto

PS: Was ich gerade merke: Ich bin zwar vom Thema Straßenbahnkupplung ausgegangen, aber beim Thema Kupplungen allgemein gelandet. Da werde ich mich wohl mal selber verschieben müssen. Ich suche noch den passenden Platz.

PS: Ich habe nicht verschoben,, sondern einen neuen Unterbereich IV.9 eingerichtet und den Hauptteil dieses Posts dorthin kopiert.
Hiert also exclusiv weiter über Straßenbahnkupplungen

#11 RE: Generelle Anforderungen an Kupplungssyterme, Optimierungen, Neuentwicklungen von Zaungast 03.04.2021 11:47

Guten Tag Otto,

der guten Ordnung halber:



Bild 1 und 2 sprechen für sich, bei Bild 3 sei erwähnt, dass nach Vorbereitung des 89-er-Rahmens die Kupplungen mittels kleiner Schraube befestigt wurden. Es handelt sich dabei um die Kupplung mit Aufnahme für ROCO-Loks, wie weiter Oben abgebildet.

Einen detaillierten Baubericht über eine 0e-Lok halte ich hier für fehl am Platz und weise daraufhin, dass die Höhe des Kupplungskopfes der Originalzeichnung für eine 0e-Lok entspricht.

Bei Straßenbahn-Triebfahrzeugen müsste dann wohl meine simple Konstruktionsidee für Begleitwagen durch eine Kulissenlösung ersetzt werden. Dürfte keine großen Schwierigkeiten bereiten, wenn die Antriebseinheit mittig im Chassis des TF verbaut ist.

An diesem Punkt scheint mir ratsam, generell über eine Kulissenführung für TRAM-Fahrzeuge nachzudenken.

Automatisches Kuppeln/Entkuppeln kann in engsten Radien natürlich nicht funktionieren und jedes Standardkupplungssystem (Köpfe) wird bei Übergängen zu exorbitanten Steigungswinkeln natürlich nicht seinen Dienst versehen.

Mit meinem "Latein" am Ende werde ich diesen Gedankenaustausch aufmerksam verfolgen und grüße freundlich

Hannah

#12 RE: Straßenbahnkupplung von HFy 05.04.2021 20:39

Wie schon angedeutet, ist das Problem bei Straßenbahnkupplungen, daß hier die Kupplungen sich beim Ankuppeln unter erschwerten Bedingungen treffen müssen. Wir haben es mit auch für Schmalspurverhältnisse engen Kurven zu tun, und manches Fahrzeug mit Trompetenkupplung war nicht viel kürzer als der kleinste Bogenhalbmesser seiner Bahn. Wie sich da wohl Kupplung zu Kupplung findet? Ich dachte schon an Magneten, aber wie entkuppelt man dann? Es ist ja nicht sinnvoll, daß sich die Kupplung ewig bindet. Händische Eingriffe könnten aber dem Erhaltungszustand der Oberleitung abträglich sein.
Mich hatte ja, wie vielleicht schon erwähnt, die Aussicht auf den Bau von Stromabnehmern von der Strippenbahnerei abgeschreckt. Nachdem das Problem gelöst ist, tut sich gleich das nächste auf.

Herbert

#13 RE: Straßenbahnkupplung von OOK 05.04.2021 20:46

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Zitat von HFy im Beitrag #12
Wie sich da wohl Kupplung zu Kupplung findet?

Aber warum müssen sie sich denn finden? Zwei Albertkupplungen beim Vorbild finden einander auch nicht, sondern müssen von Personal geschwenkt und geruckelt werden, bis der erste Stift gesetzt werden kann, dann nochmal ruckeln und notfalls gegentreten, dann den zweiten Stift setzen.

Bei anderen Modellkupplungen muss auch häufig nachgeholfen werden, und sei es nur der Fallhaken, der zur Seite schielt und gerichtet werden muss. Ich finde, man sollte den Anspruch, dass sich die Kupplungen, gerade bei Straßernbahnen, von alleine finden müssen, aufgeben.

Gruß

Otto

#14 RE: Straßenbahnkupplung von HFy 05.04.2021 21:09

Warum sie sich von alleine finden müssen? Weil über allem ein Draht schwebt. Geht neunmal gut, beim zehnten Mal ist er weg.

Herbert

#15 RE: Straßenbahnkupplung von dry 05.04.2021 21:33

Hallo,

also "von alleine finden" - da würde mir nur was magnetisches einfallen.
Dann ist aber das abkoppeln wieder ein Problem.
Daraus folgt - es müsste was elektromagnetischen sein, das per Funktionstaste ausgeschaltet werden kann. Die meisten Dekoder haben ja noch Zusatzausgänge . . .

Soweit die Theorie . . .
Grüße
dry

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