Dass ich eine große 0m-Anlage besitze, ist vermutlich den meisten bekannt. Einige werden auch das Buch gelesen haben, dass ich über die BAE geschrieben habe (VGB)*

Aber da die jetzige Anlage in Hamm den Namen BAE III führt, muss es ja auch eine BAE II und davor eine BAE I gegeben haben. Hat es, beide in Bremen, die erste in einem Mietshauskeller, die zweite in meinen Haus in Bremen-Gröpelingen. Aber auch das war nicht der Anfang. Die BAE I fing ich 1991 an, aber schon etliche Jahre vorher, nämlich 1985/86, hatte ich das zweiteilige Modul Kaiserweg gebaut. Das war der Start von FREMO 0m.
Leider gibt es aus der Zeit wenige Bilder, vor allen Dingen keine guten. Hier das einigermaßen Zeigbare:


Im Sommer 1984 baue ich im Hause meiner Mutter in Bad Lauterberg das EG von Kaiserweg an der Südharzbahn, das ich am Tag zuvor vermessen hatte.

Vermutlich im Sommer 86 ging 0m erstmals an die Öffentlichkeit, hier im Lokschuppen Asendorf bei einem speziellen Event der Museums-Eisenbahn:

Holger Jeworowski und ich (ganz rechts noch ohne Bart) zeigen stolz die neue Spur. Das war alles, was es damals gab, mein Kaiserweg im Vordergrund. Die Weiche hatte ich aus einem Bausatz von Karl Heinz Riefer gebaut, das Gleis war schon das Eigenbaugleis, wie ich es heute noch baue.

Bei der FREMO-Jahrestagung 1986 in Buchenberg bei Kempten war es schon ein wenig mehr. Hier der Plan des "Arrangements":


Nicht zu übersehen: Axel Hartig war mittlerweile auch bei 0m angekommen.

Hier noch eine "Betriebsaufnahme" aus Buchenberg:


Da ich selber noch kein einziges Fahrzeug besaß, teilten sich der im Bau befindliche G-Wagen von Axel (ganz links) und Holgers Fahrzeuge das Gleis. Foto: Goose

Nach dieser JT gab es einen Knick in meiner Biografie, in dessen Folge ich aus dem Modellbahnhobby ausstieg.

Fünf Jahre später ging es dann weiter. In der nächsten Folge.





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*Wenn nicht, ich glaube Jaffa hatnoch welche.

Vom Kaiserweg zum Königskrug

Meine Hobbypause währte ca. 5 Jahre, dann biss der Bazillus wieder zu. Das Modul Kaiserweg hatte ich dem FREMO überlassen, jetzt hätte ich es gerne zurück gehabt, aber es war nicht auffindbar. Also baute ich was Neues. Statt Kaiser- etwas bescheidener nur noch König-, nämlich das Statiönchen Königskrug. Das hatte statt nur einer Weiche schon deren vier und damit nicht nur zwei Stumpfgleise, sondern auch eine Kreuzungsmöglichkeit.

Hier der Plan:



Damals hatte ich in meiner kleinen Mietwohnung in Bremen keine Werkstatt , der Schreibtisch in meinem Arbeitszimmer musste als Werktisch herhalten:





Und so sah die Mini-Kreuzungsstation aus, als sie so ungefähr fertig war:



Der kleine Güterschuppen rechts steht noch auf dem Modul, die Felswand dahinter gehört schon zur BAE I, auf die ich bald zu sprechen komme.

Dieses Modul sowie Trafohäuschen und Güterschuppen sind heute immer noch eingebaut in der BAE III vorhanden, wenn auch in anderen Zusammenhängen.

Gruß

Otto

Fortsetzung demnächst in diesem Theater.

Nachdem Königskrug in seiner Minimalform fertig war, machte ich mich an ein Streckenmodul. Damit es in den winzigen Keller passte, der zu meiner damaligen Mietwohnung in der Bremer Kornstraße gehörte, musste es ein Bogenmodul sein. Nach allerlei Skizzieren und Planen beschloss ich, dass es ein Viertelkreis mit einem Radius von133cm sein sollte. Das würde viel zu groß für ein Modul, also teilte ich es und baute ein Doppelmodul, das nur an den äußeren Enden die Normköpfe hatte.

Warum 133cm? Weil das der Minimalradius der Südharzbahn (60m) geteilt durch 45 ist. Außerdem hatte ich schon im Hinterkopf, dass ich eine spiralförmige Anlage bauen wollte, wo die beiden Endpunkte übereinander liegen. Daher musste die Strecke eine Neigung haben, ich legte sie auf 33‰ fest, die Maximalsteigung von Südharzbahn und Brockenbahn.
Und damit das Ganze nicht zu platt würde, sollte es ein Einschnitt werden:

Die Eselsschlucht:

Ich hätte die Berge gerne höher gemacht, aber das würde die beiden Teile noch unhandlicher machen. Immerhin ist es ein rchtiger Einschnitt geworden nach dem Vorbild des Einschnittes am Eselstieger Grund der SHE (der aber deutlich tiefer ist).


So sah die Eselsschucht eingebaut aus: Links kommt die Strecke aus dem Schattenbahnhof Braunlage (darüber ist Sonnenberg im Bau), rechts schließt sich Königskrug an.
Zwischen der Eselsschlucht und dem Braunlage/Sonnenberg-Teil ganz links befindet sich noch ein Übergangsmodul mit Tunnelportal zur Einfahrt in den Schattenbahnhof.


Ein ganz großer Moment in meinem Leben und dem der BAE. Wilfried Link hatte einen Antrieb zu dem von mir gebauten T 02 der Südharzbahn gebaut und hier kommt das Teil bei der ersten Probefahrt durch die Eselsschlucht von Braunlage und wird sogleich in Königskrug einlaufen.

Demnächst erzähle ich, wie die Spirale fertiggestellt wurde.

Gruß
Otto

Zitat von Frank_Balancier im Beitrag #6

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Da wäre ich gerne
mal dabei gewesen.

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Ich nehme den neuen Post mal als Nasensntüber. Ich hatte versprochen, den Fortsetzungroman weiter zu schreiben - und aus dem Blick verloren. Also bis bald.
Otto

Zitat von OOK im Beitrag #8

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Ich nehme den neuen Post mal als Nasenstüber. Ich hatte versprochen, den Fortsetzungroman weiter zu schreiben - und aus dem Blick verloren. Also bis bald.
Otto

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Mit der BAE I-Anlage konnte ich natürlich nicht die BAE darstellen, sondern nur einen kleinen Teil davon, nämlich den Abschnitt von Braunlage über Königskrug nach Sonnenberg, und die eigentlich da noch hineingehörende Station Oderteich konnte ich mangels Platz nicht realisieren.

Eines Tages mal die gesamte Idee der BAE als 0m-Anlage bauen zu können, war ein großer Traum. Statt Traum sage ich heute Vision. Das ist ein Unterschied. Träumen ist etwas Passives, da hofft man, dass das Schicksal diesen Traum irgendwann einmal erfüllen wird. Eine Vision zu haben beinhaltet jedoch den Willen, diese zu realisieren. Nicht das Schicksal oder irgendwer, man selber.

Wie das vonstatten gehen sollte, davon hatte ich damals, als ich meinen kleinen Mietshauskeller in der Bremer Kornstraße entmüllte, um Platz für die BAE I zu schaffen, nicht die geringste Ahnung. So ein großes Ziel zu haben, kann auch Nachteile haben. Wenn ich zum Beispiel das, was ich zunächst als ersten Schritt nur realiseren kann, nicht wirklich ernst nehme, sondern halbherzig mache mit der Einstellung, ach, das ist ja nicht das Eigentliche, da muss ich ja nicht so arg viel Gehirnschmalz, Geld und Fleiß investieren. Wenn ich die BAE I mit der Haltung gebaut hätte, wäre heute kein einziges Stück mehr von ihr vorhanden.



Die dunkelgrün unterlegten Teile der BAE I sind beim Bau der BAE II wieder verwendet worden und sind auch heute noch in die BAE III integriert, wenn auch in völlig anderer Reihenfolge.
Die anderen Teile sind nur deshalb nicht übernommen worden, weil sie geometrisch nicht passten.
Es lohnt sich immer, "für die Ewigkeit" zu bauen, auch wenn diese nur kurze Zeit dauert.

Was sich heute kaum jemand vorstellen kann ist, dass ich den Bau dieser Anlage begann, ohne ein einziges 0m-Fahrzeug zu haben. Da sind wir wieder bei der Vision, Stufe I. Von Fahrzeugen zu träumen hätte nichts gebracht, aber die Vision, diese Fahrzeuge eines Tages zu besitzen, verlieh die Kraft zum Bau der Anlage.

Über die ersten Fahrzeuge für die BAE berichte ich in der nächsten Folge.

Otto